Arbeitshilfen für organisationale Gesundheitskompetenz

1. ÖPGK Praxisleitfaden - Gesundheitskompetenz in Organisationen verwirklichen – Wie kann das gelingen?

Kurzbeschreibung:
Dieser Praxisleitfaden zur Entwicklung einer gesundheitskompetenten Organisation wurde von der durch die die Österreichische Plattform
Gesundheitskompetenz (ÖPGK; oepgk.at) eingesetzten Arbeitsgruppe „Gesundheitskompetente Organisationen“ (ÖPGK AG GKO) erstellt. Er soll gemeinsam
mit dem Selbsteinschätzungsinstrument für Gesundheitskompetenz in Gesundheitseinrichtungen (ÖPGK 2018: Selbsteinschätzungsinstrument für
Gesundheitskompetenz in Gesundheitseinrichtungen. Kurzform für Teams. Wien: ÖPGK 2018) den einfachen Start eines
Organisationsentwicklungsprozesses in Richtung erhöhter Gesundheitskompetenz ermöglichen.
Er soll eine Unterstützung für Führungskräfte, Organisationsentwickler/-innen, Mitarbeiter/-innen in der Personalentwicklung und im Qualitätsmanagement
auf dem Weg zu einer gesundheitskompetenten Organisation sein. Es werden neun verschiedene Teilprozesse der Implementierung beschrieben. Um eine
breite Anwendbarkeit zu garantieren, ist der Praxisleitfaden flexibel und an die lokalen Gegebenheiten anpassbar.

Quellen:
https://oepgk.at/wp-content/uploads/2019/06/praxisleitfaden.pdf 



2. AOK-Praxishandbuch “Gesundheitskompetenz im Fokus”

Kurzbeschreibung:
Dieser Praxisleitfaden zur Entwicklung einer gesundheitskompetenten Organisation wurde von der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) herausgegeben. Er
liefert ein breites Spektrum an Hintergrundinformationen, Methoden und Beispielen. Als Besonderheit bietet dieses Handbuch auch Informationen zur
Gesundheitskompetenz in Unternehmen und in Kommunen an.

Quellen:
https://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/gesundheitskompetenz/aok_bundesverband_gesundheitskompetenz_2019.pdf 



3. Material- und Methodensammlung “Gesundheitskompetenz - verständlich informieren und beraten”

Kurzbeschreibung:
Diese Material- und Methodensammlung wurde dazu entwickelt, die Informations- und Beratungssituation für Menschen mit eingeschränkter
Gesundheitskompetenz zu verbessern. Sie verfolgt mehrere Ziele: die Erhöhung des Bewusstseins für die Problematik geringer Gesundheitskompetenz
ebenso wie konkrete Hilfestellung bei der Ermittlung von Literalität und Gesundheitskompetenz wie auch bei der Planung und Durchführung
bedarfsgerechter Interventionen.
Die Material- und Methodensammlung ist für das gesamte Praxisfeld gedacht - von Einrichtungen zur Verbraucherberatung, der Pflegeberatung über die
Beratung der Krankenkassen, der Selbsthilfe bis hin zu den Gesundheitsprofessionen, die in ihrem Alltag täglich informieren und beraten.
Folgende Bereiche werden berücksichtigt:
• Was sollte ich zum Thema Gesundheitskompetenz wissen?
• Wie erkenne ich eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz?
• Was ist im Gespräch zu beachten?
• Was ist bei der Erstellung von Gesundheitsinformationen zu beachten?
• Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden?

Quellen:
https://pub.uni-bielefeld.de/download/2908199/2909623/mms_gesundheitskompetenz_lq_170321.pdf 



4. Methodenbox “Die gesundheitskompetente Sozialversicherung”

Die Österreichische Sozialversicherung (SV) hat einen umfangreichen Ratgeber zur Förderung der Gesundheitskompetenz entwickelt. Sein Schwerpunkt
liegt auf dem Bereich Sozialversicherung; seine Prinzipien sind allerdings auch auf andere Organisationsformen übertragbar.
Folgende Bereiche werden berücksichtigt:
• Daten und Fakten zum Thema Gesundheitskompetenz
• Was sollten Sie bei der Entwicklung von Informationsmaterialien beachten?
• Was sollten Sie in der Gesprächsführung mit Versicherten beachten?
• Wie können Sie Versicherten Orientierung bieten?
• Wie können Sie Versicherte beteiligen?
• Wie können Sie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf ihre Rolle in einer gesundheitskompetenten Sozialversicherung vorbereiten?
• Entwicklung einer gesundheitskompetenten Sozialversicherung

Quellen:
https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/load?contentid=10008.731981&version=1580910437 



5. Ratgeber „Gesundheitskompetenz. Kurzinformation für Pflegefachpersonen“

Eine Broschüre mit zentralen Informationen und praktischen Tipps und Handreichungen für Pflegefachpersonen. Sie umfasst die folgenden
Themenbereiche:
1. Überblick über Definitionen und Befunde
2. Wie können Pflegefachpersonen Gesundheitskompetenz verbessern?
3. Praktische Tipps zur Förderung von Gesundheitskompetenz
4. Förderung von Gesundheitskompetenz als Leitungsaufgabe

Quellen:
https://www.dbfk.de/media/docs/download/Allgemein/Gesundheitskompetenz-Broschuere.pdf 
Schaeffer D, Ewers M, Horn A, Büker C, Gille S, Wagner F, Weskamm A (2020): Kurzinformation für Pflegefachpersonen. Herausgegeben von Deutscher
Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz (NAP): Berlin: DBfK / NAP



6. Toolbox 2015 zum Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen (WKGKKO)

Diese Toolbox wurde zusammengestellt, um Krankenbehandlungseinrichtungen auf ihrem Weg zur Weiterentwicklung organisationaler
Gesundheitskompetenz zu unterstützen. Sie ergänzt das Selbstbewertungs-Instrument zum Wiener Konzept Gesundheitskompetenter
Krankenbehandlungsorganisationen (WKGKKO-I) und ermöglicht es, für Bereiche mit Verbesserungsbedarf geeignete Verbesserungsmaßnahmen
auszuwählen.

Quellen:
https://oepgk.at/wp-content/uploads/2018/10/002-toolbox_hlo.pdf 
Christina Dietscher, Jakob Lorenc, Jürgen Pelikan (2015): Toolbox 2015 zum Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen.
Wien: LBIHPR

 



7. Arbeitshilfe - Gesundheitskompetenz von chronisch kranken und behinderten Menschen stärken

Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen bedürfen in besonderer Weise Unterstützung bei der Stärkung ihrer Gesundheitskompetenz. Zum einen fordern chronische Krankheiten und Behinderungen oftmals eigene gesundheitsbezogene Handlungen und Entscheidungen, zum anderen empfinden diese Menschen die Navigation im Gesundheitssystem oftmals als besonders herausfordernd und frustrierend.

Die BAG Selbsthilfe ist die Dachorganisation von 123 bundesweiten Selbsthilfeverbänden behinderter und chronisch kranker Menschen und ihrer Angehörigen. Sie hat eine Arbeitshilfe zur Stärkung der Gesundheitskompetenz von chronisch kranken und behinderten Menschen herausgegeben. Eine Besonderheit ist, dass sie spezifische Informationen für verschiedene Berufsgruppen beinhaltet: Ärztliches Personal, Krankenkassen, Apotheken, Physiotherapie und viele mehr.  

Quelle:
https://www.bag-selbsthilfe.de/fileadmin/user_upload/_Politische_INTERESSENVERTRETUNG/Gesundheitspolitik/Praevention_Gesundheitsfoerderung/Arbeitshilfe_-_Gesundheitskompetenz_von_chronisch_kranken_und_behinderten_Menschen_staerken.docx

 


8. Englischsprachige Arbeitshilfen für gesundheitskompetente Organisationen

Neben den genannten Arbeitshilfen existieren noch zahlreiche weitere aus den verschiedensten Ländern. Leider liegen diese allerdings nur in englischer
Sprache vor, so dass im Regelfall vor der Anwendung im deutschen Gesundheitssystem eine Übersetzung erfolgen muss. Ebenso sollte im Einzelfall
überprüft werden, ob die jeweiligen Inhalte für die eigenen Zwecke relevant sind.

 

Autor:innen

Jahr

Land

Tool

Beschreibung

Setting

Quelle

Rudd/Andersen

2006

USA

Health Literacy
Environment
Review

Tool mit dessen Hilfe existierende Barrieren
und Potenziale der HL-Environment von Organisationen identifiziert und adressiert werden
können.
Berücksichtigte Dimensionen:
1. Navigation
2. Print Communication
3. Oral Exchange
4. Technology
5. Policies & Protocols
6. Summary

Hospitals und
Health Centers

cdn1.sph.harvard.edu/wpcontent/uploads/sites/135/2012/09/healthliteracyenvironment.pdf

The Joint
Commission

2007

USA

What Did the
Doctor Say? Im-
proving Health
Literacy to Protect Patient
Safety

White Paper, in dem Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz und
Reduzierung von Kommunikationsprobleme
beschrieben sind. Darin berücksichtigte Dimensionen:
1. Make Effective Communications an Organizational Priority to Protect the Safety of Patients
2. Incorporate Strategies to Address Patients’
Communication Needs Across The Continuum of Care
3. Pursue Policy Changes That Promote Im-
proved Practitioner-Patient Communications

Healthcare organizations

 

National
Adult Literacy
Agency

2009

Irland

Literacy Audit
for Healthcare
Settings

Umfangreiche Arbeitshilfe, in der folgende Dimensionen berücksichtigt werden:
Section 1: Toolkit for Literacy Friendly
Healthcare Settings (enthält u.a. Hintergrundinformationen zu Literacy und HL sowie Best
Practice Guidelines)
Section 2: Health Literacy Audit (u.a. Quality
Statement; Health Literacy Plans

Health services

www.nala.ie/wp-content/uploads/2019/08/Literacy-audit-for-healthcare-settings.pdf

DeWalt et al.

2010

USA

AHRQ Health Literacy Universal Precautions Toolkit, First Edition

Umfangreiche Arbeitshilfe – gegliedert in:

  • Tools to start on the path of improvement
  • Tools to improve spoken communication
  • Tools to improve written communication
  • Tools to improve self-management and empowerment
  • Tools to improve supportive systems

Healthcare environment

www.ahrq.gov/sites/default/files/wysiwyg/professionals/quality-patient-safety/quality-resources/tools/literacy-toolkit/healthliteracytoolkit.pdf

Abrams et al.

2014

USA

Building Health Literate Organizations:
A Guidebook to Achieving Organizational Change

Umfangreiches Arbeitshilfe – gegliedert in:

  • Hintergrundwissen zu Gesundheitskompetenz und organisationale Gesundheitskompetenz
  • Leitungsebene engagieren
  • Mitarbeitende schulen MA
  • Care Environment
  • Einbeziehung der Nutzer:innen
  • mündliche und schriftliche Kommunikation
  • Fallbeispiel

All parts of healthcare

coabe.org/wp-content/uploads/2019/09/COABEJournalWinter2015.pdf

Brega et al.

2015

USA

AHRQ Health Literacy Universal Precautions Toolkit, Second Edition

Umfangreiches Arbeitshilfe – gegliedert in:

  • Tools to start on the path of improvement
  • Tools to improve spoken communication
  • Tools to improve written communication
  • Tools to improve self-management and empowerment
  • Tools to improve supportive systems

Primary Care Set- tings

www.ahrq.gov/sites/default/files/publications/files/healthlittoolkit2_4.pdf

Ministry of
Health

2015

Neusee-
land

Health
Literacy Review:
A guide

Leitfaden, mit dessen Hilfe ein ‘HL-Review‘
durchgeführt werden kann. Dieses dient als Basis zur Umsetzung einer gesundheitskompetenten Organisation. Das im Leitfaden enthaltene HL-Review beinhaltet folgende Dimensionen:
1. Leadership and Management
2. Consumer involvement
3. Workforce
4. Meeting the needs of the population
5. Access and navigation
6. Communication

Healthcare organizations

www.health.govt.nz/system/files/documents/publications/health-literacy-review-a-guide-may15-v2.pdf

Gippsland
Primary Care
Partnerships

2015

Australien

The Gippsland
Guide to becoming a Health Literate Organisation

Arbeitshilfe, der Organisationen darin unterstützen soll sich zu einer gesundheitskompetenten Organisation zu entwickeln. Der gliedert sich in:
1. Introduction (What is Health Literacy and why is it important to your organiation?; Health Literacy in Gippsland – the journey so far; Aim and Structure of the Guide)
2. Section One: Model Policy (Model Health Literacy Policy; Health Literacy Policy template)
3.    Section 2: 10 Attributes of a Health Literate Organisation (The Attributes; Agency Self-Assessment Checklist)
4.    Section Three: Mapped Accreditation Standards (Accreditation Standards aligned with the 10 Attributes of a Health Literate Organisation)
5.    Section Four: Resources

Primary Care Organisations

healthliteracy.nnswlhd.health.nsw.gov.au/wpcontent/uploads/2018/07/TheGippsland-Guide-to-becoming-a-Health-Literate-Organisation-ELECTRONIC-FINAL-3.pdf

NSW Health,
Clinical Excellence Commission

2019

Australien

Health Literacy
Framework. A
Guide to Action

Dieser Leitfaden dient als Hilfe zur Umsetzung von Gesundheitskompetenz Maßnahmen. Es werden 4 Prioritäten definiert.

  • Priority 1: Patients, Families and Carers
  • Priority 2: Staff
  • Priority 3: Environment
  • Priority 4: Health System
  • Health Literacy in Aboriginal Communities
  • Evaluation and Measurement

Glossary

Health System in
NSW

www.cec.health.nsw.gov.au/data/assets/pdf_file/0008/487169/NSW- Health-Literacy-Framework-2019-2024.pdf

Tasmanian
Council of
Social Ser- vice (Tas- COSS)

2020

Tasma-
nien

HeLLO Tas!
Toolkit

Umfangreiche Arbeitshilfe zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz
Gliedert sich wie folgt:

  • Part One: The Process
  • The Process to Becoming a Health Literate Organisation
  • Part Two: The Self-Assessment Checklist
  • Part Three: The Tools

Community sector

www.hellotas.org.au

Center for
Disease Prevention and
Control (CDC)

k.A.

USA

Making Health
Literacy Real:
The Beginnings
of My Organization’s Plan for
Action

Anleitung, die Organisationen zur Entwicklung
einer GKO helfen kann. Darin werden alle nöti-
gen Schritte von der Planung und der Durch-
führung eines Assessments bis hin zur Formu-
lierung von Zielen und ihrer Evaluation. Die
Anleitung gliedert sich wie folgt:

  • Identifying my Advocates (Internal and external)
    • Getting Buy-In
    • Commitment to Planning
    • Honest Assessment (Factor and Opportunities for Health Literacy Improvement)
    • Consider Barriers and Solutions
    • Developing Your Action Plans
    • Next Steps

Nicht spezifiziert

www.cdc.gov/healthliteracy/pdf/planning_template.pdf