In der Beratung von Patientinnen und Patienten ist oftmals auch die Veränderung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen (z. B. mehr Sport zu treiben) ein großes Thema. Hierzu bedarf es neben sachlichen Erklärungen über die Relevanz auch einer Motivationskomponente, um eine wirkliche Verhaltensänderung zu begünstigen.
Darüber hinaus sind Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz häufig von Risikofaktoren betroffen, was die Dringlichkeit von Maßnahmen oftmals unterstreicht. Eine Änderung gesundheitsrelevanter Lebensgewohnheiten erfordert jedoch gerade für Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz eine gute Eigenmotivation.
Die Methode der motivierenden Gesprächsführung (engl. Motivational Interviewing) unterstützt Ratsuchende, wie beispielweise Patientinnen und Patienten, bei dem Aufbau einer eigenen Motivation zur Verhaltensänderung.
Die Methode wurde ursprünglich für den Einsatz in der Suchtberatung entwickelt. In den USA und in England findet sie immer häufiger auch im Bereich zur Förderung der Gesundheitskompetenz Anwendung.
Das „Netzwerk von Ausbildern motivierender Gesprächsführung“ (MTI) bietet Ressourcen für alle, die Informationen über motivierende Gesprächsführung suchen.
Referenzen:
Schmidt-Kaehler S, Vogt D, Berens E-M, Horn A, Schaeffer D. Gesundheitskompetenz - verständlich informieren und beraten: Material- und Methodensammlung zur Verbraucher- und Patientenberatung für Zielgruppen mit geringer Gesundheitskompetenz. Bielefeld: Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften; 2017 (Download unter https://pub.uni-bielefeld.de/download/2908199/2909623/mms_gesundheitskompetenz_lq_170321.pdf)
Miller, W. R., & Rollnick, S. (2015). Motivierende Gesprächsführung: Motivational Interviewing: 3. Auflage des Standardwerks in Deutsch. Lambertus-Verlag.